Das Wort Astrologie stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus den Begriffen „astron“ = „Stern“ und „logos“ = „Lehre“ zusammen.
Bereits in vorchristlicher Zeit beobachteten die Menschen sehr intensiv die Stellungen der Gestirne am Himmel, um z.B. Anzeichen für anstehende Naturereignisse zu entdecken. Dabei offenbarten sich ihnen auch andere Zusammenhänge, wie z.B. charakterliche Ähnlichkeiten bei Menschen, die alle zum gleichen Zeitpunkt eines bestimmten Sternbildes zur Welt gekommen waren. So entstand über die Jahre unsere heutige „westliche“ Astrologie. Diese basiert also auf Jahrtausende altem Wissen, das sich die astronomische Aufzeichnung der Positionen von Sonne, Mond und Planeten zu Nutze macht und diese Himmelskonstellationen in Zusammenhang mit den Vorgängen auf der Erde bringt.
Dabei geht die Astrologie jedoch grundsätzlich nicht davon aus, dass die Gestirne das Verhalten auf der Erde prägen, sondern dass die kosmischen Vorgänge - vergleichbar mit einer Uhr, die die Zeit anzeigt, ohne diese selber zu verursachen, - „Anzeiger“ für irdische Gegebenheiten darstellen, gemäß dem Axiom: „wie oben“ – „so unten“. So wird z.B. kein Streit auf Erden initiiert, weil Mars gerade am Himmel seine Bahn zieht, sondern Mars ist am Himmel zu sehen und zeigt damit eine Zeitqualität an, die auf eine streitbare, konfliktgeladene Stimmung auf der Erde hindeutet. Beide Vorgänge bedingen also nicht einander, sondern finden parallel statt.
Die Astrologie beruht des Weiteren auf bestimmten Urprinzipien, denen bestimmte Eigenschaften zugeordnet werden und die zusammen die komplette Wirklichkeit unseres Daseins beschreiben. Diese Prinzipien durchziehen „senkrecht“, wie z. B. ein Geologe Gesteinsschichten, alle „waagerechten“ Ebenen unseres Lebens, wie z.B. die Berufsebene oder andere Ebenen sozialer Umfelder. Dieses Vorgehen ermöglicht dem Astrologen die Bildung von Analogien, die mit ihrer Aussagekraft neue tiefgründige Erklärungsmuster aufdecken können. Im Gegensatz zu dem in unserer westlichen Welt meistens im Vordergrund stehenden kausalen, logisch wissenschaftlichen Denken, liegt der Astrologie damit ein analoges, ganzheitliches Denken zugrunde.
Zum besseren Verständnis dieser für uns eher ungewöhnlichen Denkweise hier ein Beispiel: Dem Urprinzip Saturn werden u.a. die Eigenschaften „einschränkend“, „begrenzend“ und „karg“ zugewiesen. Übertragen wir diese Eigenschaften z.B. auf die Berufsebene, so wären hier alle Berufe zu finden, die sich durch Struktur, Pflicht- und Verantwortungsbewusstsein und Gesetzestreue auszeichnen, wie z.B. Tätigkeiten im Staatsdienst. Auf der Ebene der Pflanzenwelt finden wir gemäß diesem Prinzip z.B. das Efeu, in der Tierwelt den Steinbock, die beide sehr genügsam sind und wenig zum Leben brauchen.
Diese analoge Denkweise finden wir auch in unserem täglichen Sprachgebrauch, z.B. in Sprichwörtern oder Redewendungen. So sagt der Volksmund: „Da hast du Schwein gehabt“, wenn er meint: „Da hast du Glück gehabt“. Obwohl beide Begriffe nicht aus der gleichen „waagerechten“ Begriffsebene stammen - das wäre z.B. „Schwein-Schaf“ auf der Tierebene oder „Glück-Freude“ im Bereich für positive Gefühle - versteht jeder diese Analogie. Die Astrologie erkennt gemäß ihrer „senkrechten“ Denkweise bei diesem Beispiel ein anderes dahinter stehendes Prinzip, nämlich das Urprinzip Jupiter, das für Reichtum und Fülle steht, und dem aus verschiedenen Ebenen sowohl „Schwein“ als auch „Glück“ zugeordnet werden können. Auf der Materialebene würde diesem Urprinzip übrigens das „Holz“ zugeordnet und so klopft man auch sprichwörtlich „dreimal auf Holz“, wenn einem das Glück weiterhin hold sein soll!
Somit hat die Astrologie mit ihrer „senkrechten“ und analogen Denkweise ein einmaliges Medium in der Hand, um die Wirklichkeit an sich und damit auch die Persönlichkeit eines einzelnen Menschen in seiner Ganzheit, sprich auf allen Ebenen des Lebens, zu sehen und mittels Analogien Zusammenhänge aufzuzeigen, die bis dato ggf. unbewusst waren und doch für das Verständnis der dahinter stehenden Ursächlichkeiten von Bedeutung sein können. So kann z.B. ein „Unfall“ nach dem Uranus-Prinzip auch mit „Abwechslung“ in Verbindung gebracht werden und erfährt durch diese Deutung eine ganz andere Betrachtungsweise.
Die Grundlage für alle astrologischen Aussagen bildet das Horoskop.
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